Vernichtung der Juden - Holocaust -

Niemieckie obozy zagłady i obozy koncentracyjne w okupowanej Polsce

Nawigacja

Vernichtung der Juden

Vor dem Holocaust

Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lebten in Polen 35,1 Millionen Menschen, darunter 3,47 Millionen Juden. Nach polnischem Recht waren sie in Religionsgemeinschaften organisiert, die die Religiöse Union jüdischen Glaubens bildeten. Die Juden in Polen hatten ihre eigenen politischen Parteien (einschließlich der parlamentarischen Vertretung), Schulen, Theater, Zeitungen (es wurden über 300 Titel in den Sprachen: Jiddisch, Hebräisch und Polnisch herausgegeben), wissenschaftliche Institute und Verlage. Sie beschäftigten sich hauptsächlich mit Handel und Handwerk, waren aber auch Besitzer von Fabriken, die jüdische Arbeiter beschäftigten. Das Nebeneinander von Polen und Juden war im wiedergeborenen polnischen Staat nicht frei von Spannungen. Sie verstärkten sich in den dreißiger Jahren und hatten vor allem einen wirtschaftlichen Hintergrund.

Als im Jahre 1933 Hitler an die Macht in der Weimarer Republik (nachfolgend Deutsches Reich genannt) kam, wurden in dem von den Nazis regierten Staat repressive Gesetze gegen Juden eingeführt. Es kam noch vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zu zahlreichen Verbrechen (insbesondere in der „Reichskristallnacht“), die das Land vom „Judentum reinigen“ sollten. Die Vernichtung der Juden wurde durch die Deutschen auch in die Ziele des Krieges aufgenommen, während die Weise der „Lösung der Judenfrage“ nach und nach reifte. Die ersten Verbrechen an den polnischen Juden wurden von den Deutschen während des Krieges gegen Polen im September 1939 begangen, als sie 7 Tsd. Menschen ermordeten.

Der nächste Schritt gegen die Juden war ihre Unterwerfung unter die drakonischen Bestimmungen des rassistischen Gesetzes. Juden und Polen jüdischer Abstammung wurden angewiesen, Armbinden mit dem Davidstern zu tragen, sie wurden der Arbeitspflicht unterzogen (Männer im Alter von 14 bis 60 Jahren), es wurden Arbeitslager für sie gegründet, dann wurden sie zwangsweise in Ghettos mit dem absoluten Verbot des Verlassens dieser isolierten Bereiche der Stadt gepfercht. Bis Mitte 1941 gab es nur imGeneralgouvernement ca. 400 Ghettos, und im größten von ihnen - in Warschau – wurden mindestens 400 Tsd. Menschen untergebracht. Der Prozess der Ghettoisierung der jüdischen Bevölkerung wurde durch die Enteignung begleitet: einer Übernahme durch die Deutschen unterlagen sowohl persönliche Gegenstände (z.B. Schmuck), als auch Wohnungen oder jüdische Unternehmen. Die Deutschen übten die Macht in den Ghettos durch Judenräte und jüdische Polizei aus. In den Ghettos herrschten Hunger, Mangel an Raum und Krankheiten - die Straßen waren mit Leichen bedeckt: Menschen, die vor Hunger und Erschöpfung starben. In den Ghettos gab es enorme soziale Ungleichheit. Zu einer Art Elite gehörten die Reicheren, die ihre Vorkriegsvermögen verkauften, die Mitarbeiter des Judenrates und der jüdischen Polizei, Personen, die mit Deutschen zusammenarbeiteten, endlich Schmuggler und Besitzer von teuren Restaurants. In fast allen Ghettos gab es neben dem offenen Leben das Leben im Untergrund, sowohl das wirtschaftliche, als auch das politische Leben (es gab Parteien - von dem sozialistischen Bund bis zu Zionisten). Es wurde illegale Presse herausgegeben (im Warschauer Ghetto bis zu 50 Titeln), Kontakt mit der „arischen“ Seite, darunter Vertretern des polnischen Untergrundstaates gehalten. Emanuel Ringelblum übernahm eine besondere  Mission und dokumentierte in seiner Chronik des Warschauer Ghettos den Alltag, die Verordnungen und Maßnahmen der deutschen Besatzer als Teil der Völkermordpolitik des Dritten Reiches gegen die in Ghettos eingesperrten Juden.

Holocaust

Die planmäßige Vernichtung der jüdischen Bevölkerung begann im Juni 1941.

Die planmäßige Vernichtung der jüdischen Bevölkerung begann im Juni 1941 – zusammen mit dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion. Die deutschen Truppen, die auf die bisher von der  UdSSR besetzen östlichen polnischen Gebiete (und dann tief in die Sowjetunion) einmarschierten, und bald auch kollaborierende ukrainische und litauische Hilfsgruppen, erschossen massenweise verschiedene Gruppen von Menschen, überwiegend Juden. Zum Beispiel wurden in Hinrichtungen in Ponary in der Nähe von Vilnius von Juli 1941 bis 1944 mehr als 70.000 Juden getötet. Im Sommer 1941 fielen die Juden der von den Deutschen organisierten Pogrome zu Opfer; daran nahmen, durch die Deutschen inspiriert oder genötigt, die ukrainische (z.B. Lviv, Zolochiv) und polnische Bevölkerung (Jedwabne und andere) teil. Auf den Grenzgebieten nutzten die Deutschen  für Propaganda antijüdische Stimmungen, die als Ergebnis der Zusammenarbeit von Seiten der jüdischen Gemeinschaft (vor allem der Jugendlichen) mit den Sowjets in 1939 bis 1941 verstärkt wurden.

Pomnik Bohaterów Getta w Warszawie, 23 VIII 2011 r.; wieńce składają delegacje Instytutów Pamięci Narodowej państw byłego bloku wschodniego (IPN).

Im Dezember 1941 gründeten die Deutschen das erste Vernichtungslager in Chelmno am Ner / Kulmhof (in den an das Dritte Reich angeschlossenen Gebieten). Als Mordwerkzeug wurden LKWs gebraucht, die so konzipiert wurden, dass die in das Innere eingeleiteten Abgase, die dort eingeschlossenen Menschen töteten. Die zweite Phase des Holocaust begann in den ersten Monaten des nächsten Jahres. Im Januar 1942 wurde in Wannsee am Rande von Berlin die geheime Entscheidung über die „Endlösung der Judenfrage“ getroffen, d. h. die physische Vernichtung der europäischen Juden. Als die ersten sollten die in Generalgouvernement wohnhaften Juden im Rahmen derAktion „Reinhardt“ ausgerottet werden.

Als Mordwerkzeug wurden LKWs gebraucht, die so konzipiert wurden, dass die in das Innere eingeleiteten Abgase die dort geschlossenen Menschen töteten.

In den weiteren Monaten wurden in den Vernichtungslagern in Belzec (ab März 1942), Sobibor (ab Mai 1942) und Treblinka (ab Juli 1942) mehr als 1,5 Millionen Juden vergast. In dem letztgenannten Lager starben innerhalb von 46 Tagen der Deportation mindestens 250 Tsd. Juden aus dem Warschauer Ghetto. Zum Symbol des Heldentums dieser tragischen Periode wurde der Warschauer Pädagoge Janusz Korczak, der - trotz der Möglichkeit des Durchdringens auf die „arische“ Seite – beschlossen hatte, das Schicksal seiner Schützlinge aus dem jüdischen Waisenhaus zu teilen, und mit ihnen in Treblinka verstarb. Der Vorsitzende des Warschauer Judenrates, Adam Czerniakow, der die deutschen Befehle zur Deportation in die Vernichtungslager nicht erfüllen wollte, beging Selbstmord. Kurz vor seinem Tod schrieb er: „Sie wollen, dass ich mit meinen eigenen Händen die Kinder meines Volks töte. Es bleibt nichts anderes, als zu sterben.“ Der Verlauf der Deportationen aus den Ghettos in die Vernichtungslager sah überall mehr oder weniger gleich aus. Andrzej Zbikowski schrieb: „Nach Erhalt einer entsprechenden Anordnung umfasste die [deutsche] Polizei das lokale Ghetto und vertrieb brutal die für den Tod bestimmten Juden zum nächsten Eisenbahnhof. Von hier fuhren sie in dicht gesperrten Rinderwagen in die Gaskammern. Vor Ort, nach kurzer Auswahl - die stärkste Gruppe wurde für Hilfsarbeiten gelassen – wurden die nackt ausgezogenen Juden (bei Frauen wurden die Köpfe rasiert) in die Kammern getrieben. Anschließend hat ein Sonderkommando die Körper begraben oder verbrannt." Insgesamt nahmen an der Aktion der Vernichtung der Juden im Generalgouvernement (Aktion Reinhardt), die durch den Kommandanten der SS und Polizei im Distrikt Lublin SS-Obergruppenführer Odilo Globocnik geführt wurde. Für die Durchführung der Aktion wurden grundsätzlich drei Konzentrationslager genutzt: Belzec, Sobibor und Treblinka. Während der Aktion Reinhardt wurden ca. 2. Mio. Juden ermordet.Aktion „Reinhardt“ ca. 450 SS-Offiziere (selbst in den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka waren 92 SS-Beamten beschäftigt) und 300-350 Wächter teil, meist ukrainischer Herkunft, die im Trainingslager Trawniki bei Lublin ausgebildet wurden.t

Als die ersten sollten die in Generalgouvernement wohnhaften Juden ausgerottet werden.

Um Deportation in die Todeslager zu vermeiden, entschieden sich die Juden oft für den illegalen Durchgang in die „arische“ Seite. Körperlich fit, junge Juden versuchten, dem Transport zu entgehen, leider in der Regel vergeblich. Andere flohen aus Arbeitslagern. Einige traten den Wald-Partisanen bei, mit einer Waffe in der Hand suchten sie nach Hilfe, Nahrung und Schutz.

Im Warschauer Ghetto, wo nach der Deportation von 1942 noch ca. 50 Tsd. Juden verblieben sind,  arbeiteten im Untergrund zwei Kämpferstrukturen: die Jüdische Kampforganisation (ZOB) und die jüdische Militärunion (ZZW). Die Kämpfer sammelten Waffen, bereiteten sich auf bewaffneten Widerstand gegen die Deutschen vor und vollstreckten Urteile über jüdische Kollaborateure. Angesichts der von den Deutschen geplanten endgültigen Auflösung des Ghettos brachen am 19. April 1943 aufständische Kämpfe aus, die mehr als drei Wochen dauerten. Die Mitglieder der Jüdischen Kampforganisation unter der Leitung von Mordechai Anielewicz stellten sich mutig den SS-Einheiten. Die deutschen Truppen vernichteten nach dem Einmarsch in das Ghetto jeden Widerstand, setzten ein Haus nach dem anderen in Brand, übernahmen mehr und mehr Straßen, Gebäude und Bunker. Nur ein paar Dutzend Kämpfer, die auf die „arische“ Seite entkommen sind, überlebten den Aufstand; auf deutscher Seite kamen wahrscheinlich mehr als 80 Soldaten ums Leben. Am 16. Mai 1943 sprengten die Deutschen die Große Synagoge auf Tłomackie und Jürgen Stropp - Kommandeur der Liquidation des Aufstandes – berichtete triumphierend nach Berlin: „Der jüdische Wohnbezirk in Warschau existiert nicht mehr.“

Millionen von Juden wurden in den Vernichtungslagern getötet, außerdem wurden in den Jahren 1942-1944 Hunderttausende von Juden erschossen, die in deutschen Arbeitslagern, u. a. in Majdanek, Auschwitz, Stutthof oder Plaszow inhaftiert waren. Im gleichen Zeitraum wurden in die Vernichtungslager Transporte europäischer Juden: aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, der Slowakei und Ungarn, aber auch Frankreich und den Niederlanden geschickt. Die meisten wurden in das VernichtungslagerAuschwitz-Birkenau geschickt. Direkt von der Rampe wurden sie in die Gaskammern geleitet. Nach den neuesten Erkenntnissen wurden in diesem Lager mehr als eine Million Juden getötet (zum Vergleich waren die Polen die zweitgrößte Nationalität, von denen 75 Tsd. verstorben sind, dann Roma -21 Tsd. und sowjetische Kriegsgefangene – 15 Tsd.). Insgesamt ermordeten die Deutschen mindestens 5,5 Millionen europäischer Juden, darunter 2,7 Mio. bis 2,9 Mio. polnische Juden. 

In weiteren Monaten wurden in den Vernichtungslagern in Belzec (ab März 1942), Sobibor (ab Mai 1942) und Treblinka (ab Juli 1942) mehr als 1,5 Millionen Juden vergast. In dem letztgenannten Lager starben innerhalb von 46 Tagen der Deportation mindestens 250 Tsd. Juden aus dem Warschauer Ghetto. Direkt von der Rampe wurden sie in die Gaskammern geleitet.

Das von den deutschen Unterdrückern angenommene Massentötungsverfahren führte dazu, dass die jüdischen Opfer oft  bis heute anonym bleiben und deswegen scheint die Erstellung einer genauen Liste von ihnen unmöglich zu sein. Die Völkermordaktion wurde von der deutschen Gründlichkeit gekennzeichnet; der Hauptkoordinator der Massenvernichtung der Juden war SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der Kommandeur des Referats  IV B 4 beim Reichssicherheitshauptamt.

 

 

prof. Jan Żaryn

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